Der Bartgeier, eine Geierart

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Dieser Aasfresser ist der Sinnbildgeier unserer französischen Berge und liebt die Kadaver toter Tiere. Die Bezeichnung „Bart“ verdankt der Bartgeier einem physikalischen Merkmal: dem Federbüschel, das unter seinem Schnabel hervorsteht. Nahaufnahme eines schwarzbärtigen Raubvogels.

Der Bartgeier, eine Geierart

Die Familie der Bartgeier

Der Bartgeier (Gypaetus barbatus barbatus) ist eine der vier in Frankreich vorkommenden Geierarten. Er gehört zur Familie der Accipitridae, zu der 69 Gattungen und 260 Arten tagaktiver Greifvögel gehören. Allen gemeinsam ist:

  • Geschlechtsdimorphismus, das Männchen ist kleiner als das Weibchen;
  • Binokulares Sehen erleichtert die Identifizierung von Beutetieren;
  • Ein scharfer, hakenförmiger Schnabel, der darauf abzielt, Fleisch zu zerreißen;
  • Die Beine sind mit vier Fingern mit gebogenen und scharfen Nägeln versehen, die das Fangen von Beute erleichtern.

Das orangefarbene Gefieder des Bartgeiers

Der erwachsene Bartgeier zeichnet sich durch die orange Farbe seines Gefieders an Bauch, Hals und Hals aus. Bei diesem Geier sind die Weibchen im Allgemeinen farbenfroher als die Männchen. Dieser Farbton entsteht durch Schlammbäder in eisenhaltigen Wasserquellen, die das Gefieder mit Eisenoxid beladen und ihm diese rostige Pigmentierung verleihen. In Regionen ohne eisenhaltiges Wasser wie Kreta oder Korsika haben Bartgeier eine weißliche Unterseite. Der Rest des Gefieders ist cremeweiß und an Schultern und Flügeln schieferfarben. Jede seiner Federn ist mit einer weißen Linie verziert. Eine schwarze Maske umgibt seine Augen und folgt dem Gehörgang.

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Bartgeier: großer europäischer Greifvogel

Der Vogel verdankt seinen Namen den „Dochten“ aus schwarzen Federn, die sich unter seinem Schnabel befinden und einem Spitzbart ähneln. Seine schmalen, spitzen Flügel und der lange, keilförmige Schwanz sind ein weiteres charakteristisches Merkmal des Bartgeiers. Seine strohfarbene Iris ist von einem roten Orbitalkreis umgeben. Das Tier ist einer der größten europäischen Greifvögel: Seine Größe liegt zwischen 1,10 m und 1,50 m und sein Gewicht zwischen 5 und 7 kg. Die Flügelspannweite variiert bei den größten Individuen zwischen 2,60 und 2,90 m.

Der Bartgeier, ein Höhenvogel

Der Bartgeier kommt in Mittel- und Südeuropa, in Nordafrika, im Nahen Osten und in Kleinasien vom Iran bis China vor. In Frankreich kommt die Art in Bergregionen – Pyrenäen und Alpen – zwischen 700 und 2.300 m Höhe vor. Der Vogel nistet vorzugsweise in Klippen und Felswänden in einem riesigen Gebiet, das sich über mehr als 50.000 Hektar erstrecken kann. Neben felsigen Abgründen sucht der Greifvogel auch große Weideflächen auf, um seine Nahrung zu finden. Dieser sesshafte Vogel lebt das ganze Jahr über in den Bergen und verlässt seinen Lebensraum nur bei extremer Kälte oder Nahrungsknappheit. Da der Bartgeier jeden Winkel seines Reviers kennt, durchquert er ihn täglich zur Nahrungsaufnahme und nutzt dabei die thermischen Strömungen, um Flügelschläge zu sparen.

Der Bartgeier, ein Knochenbrecher

Der Bartgeier ernährt sich hauptsächlich von großen Knochen (Leichen von Schafen, Ziegen, wilden Huftieren wie Gämsen usw.) und deren Mark. Dank seines elastischen Halses ist der Greifvogel in der Lage, ganze Stücke (20 bis 25 cm) zu schlucken und mit seinen Verdauungssäften aufzulösen. Wenn der Rahmen wirklich zu groß ist, wendet der Vogel eine sehr effektive Methode an: Er packt den Knochen mit den Krallen, trägt ihn in die Luft und lässt ihn in einer Höhe zwischen 50 und 100 Metern an einem gewöhnlichen Ort namens Beinhaus fallen. Der Bartgeier kann diesen Vorgang mehrmals wiederholen, bis er die richtige Größe zum Verschlucken erreicht hat. In Zeiten der Knappheit kann er auch lebende Beutetiere erbeuten: kleine Säugetiere, Nagetiere, Vögel oder Reptilien.

Bartgeier: ein treues Paar

Der Bartgeier erreicht die Geschlechtsreife im Alter von 7 oder 8 Jahren. Der treue Raubvogel lebt im Allgemeinen in einem Paar, das er gegen das Eindringen seiner Artgenossen verteidigt. Beide Partner suchen von Oktober bis November einen Nistplatz und bauen ihr Nest in unzugänglichen Felsspalten und geschützt vor schlechtem Wetter. Die verwendeten Materialien sind vielfältig: Zweige, Äste, Gras für die Struktur und Schafwolle, Ziegenhaar, Haare und Hautstücke für die Auskleidung des Bodens. Die Verlegung erfolgt je nach Standort zwischen Ende Dezember und Anfang März. Am Ende einer Inkubation, die 53 bis 60 Tage dauert, legt das Weibchen alle 4 oder 5 Tage ein oder zwei Eier. Normalerweise stirbt das schwächste Küken und zurück bleibt nur der stärkste Jungvogel. Mit Beute und Knochen gefüttert, verlässt der Überlebende das Nest nach 4 Monaten, ist aber für weitere 7 Monate bis zu einem Jahr auf die Nahrung seiner Eltern angewiesen.

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Erhaltung des Bartgeiers

Weltweit wird der Bartgeier auf der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als „am wenigsten bedenklich“ eingestuft. Auf dem französischen Festland gilt die Art auf der Roten Liste der Brutvögel als „gefährdet“. Auf europäischer und mediterraner Ebene befindet sich der Greifvogel weiterhin in einem prekären Erhaltungszustand. In den Alpen und Pyrenäen hat sich die Populationsentwicklung jedoch dank Wiederansiedlungsprogrammen wieder positiv entwickelt. Mangelnde Nahrungsressourcen, Jagd, Vergiftungen, Kollisionen mit Strommasten oder Skiliften stellen die Hauptbedrohungen für den Geier dar. Seine Lebenserwartung beträgt 30 bis 35 Jahre, in Gefangenschaft 45 Jahre.

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