Meist passiert es plötzlich: ein Glasschnitt an der Pfote, ein Wespenstich oder ein Autounfall. Der Hund heult und blutet, und der verängstigte Pfleger fragt sich, wie er seinem pelzigen Freund helfen kann. Hier erfahren Sie, wie Sie sich auf diese Notfälle vorbereiten, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen für Hunde Sie kennen sollten und was in die Notfalltasche gehören sollte.
Bis ein Arzt kommt, können ewige Minuten vergehen. Doch gerade bei Unfällen ist schnelle Hilfe gefragt, daher hat die Erste Hilfe des Patienten entscheidenden Einfluss darauf, dass Notfälle wie Schnittwunden, Knochenbrüche, Vergiftungen oder Hitzschlag problemlos bewältigt werden. Dies gilt sowohl für Menschen als auch für Tiere. Doch was ist bei der Behandlung eines verletzten Tieres zu beachten? Was ist Erste Hilfe für Hunde und welche Ausrüstung sollte man zur Hand haben? Damit Sie im Ernstfall bestens gerüstet sind, stellen wir Ihnen die zehn häufigsten Verletzungen bei Hunden vor und geben Ihnen Tipps zur richtigen Pflege Ihres Fellnasen.
drei Hauptregeln
Wenn Sie einen Hund haben, liegt die Verantwortung für sein Wohlergehen in Ihren Händen. Dies ist normalerweise kein großes Problem, schließlich haben Sie praktische Handbücher gelesen, kaufen das beste Hundefutter und halten sich an alle tierärztlichen Kontrollen. Doch selbst die erfahrensten Hundemenschen werden von einem plötzlichen Unfall überrascht. Wo zum Teufel ist die Telefonnummer des Tierarztes? Und wie legt man einen Verband an? Vor lauter Angst wissen wir oft nicht, was wir zuerst tun sollen.
Ruhig halten
Die erste Verhaltensregel im Notfall lautet: Ruhe bewahren. Das mag banal klingen, aber nur so können Sie die richtigen Entscheidungen treffen. Auch wenn Sie in Panik geraten, übertragen Sie es auf Ihren Hund, und das ist das Letzte, was er in einer solchen Situation braucht.
Halten Sie das Handy des Tierarztes bereit
Um schnell Hilfe anfordern zu können, sollten Sie die Telefonnummer Ihres Tierarztes immer griffbereit haben. Speichern Sie die Nummer auf Ihrem Handy, hinterlassen Sie eine Visitenkarte in der Hundeapotheke oder hängen Sie einen Zettel an den Kühlschrank. Wichtig ist, dass Sie im Notfall den Ansprechpartner zur Verfügung haben. Erklären Sie bei der Kommunikation mit dem Tierarzt genau, was passiert ist, damit er alle notwendigen Vorbereitungen treffen und Ihnen praktische Ratschläge für den Transfer geben kann.
Maulkorb und Leine
Obwohl jede Minute zählt, nähern Sie sich niemals rücksichtslos einem verletzten Hund! Ein verletztes oder geschocktes Tier befindet sich in einer Ausnahmesituation und kann unerwartet reagieren. Viele Hunde wollen sich zunächst nicht helfen lassen und wehren sich oder beißen vor Schmerzen unkontrolliert zu. Egal wie gut Sie Ihren Hund kennen, Sie müssen vorsichtig sein. Nähern Sie sich langsam und vorsichtig, binden Sie ihn wenn möglich irgendwo fest und verschließen Sie die Schnauze des Hundes mit einem Maulkorb oder Verband. So verhindern Sie, dass Ihr Hund entkommt oder Sie bei der Untersuchung verletzt.
Notfallvorsorge
Je besser Sie informiert sind, desto schneller und effektiver können Sie Ihrem Fell helfen. Das Lesen über mögliche Unfälle und die zu ergreifenden Maßnahmen sind der erste Schritt, aber sie reichen im Notfall nicht aus. Zur optimalen Vorbereitung werden folgende zusätzliche Maßnahmen empfohlen:
Erreichbarkeit des Tierarztes
Unvorhersehbare Unfälle unterliegen nicht den Öffnungszeiten von Tierkliniken. Deshalb ist es wichtig, vorab zu klären, zu wem Sie am Wochenende oder abends gehen können und welche Nummer Sie für die tierärztliche Erstversorgung anrufen können. Viele Berufstätige haben einen Notdienst oder geben Ihnen ein Handy, wo Sie sie erreichen können. In Großstädten gibt es auch die Möglichkeit, eine Ambulanz für Tiere zu kontaktieren.
Üben Sie mit dem gesunden Hund
Für diejenigen unter Ihnen, die noch nie einen Verband verwendet haben, können Sie im Notfall durchaus Probleme damit haben. Denken Sie daran, dass Sie höchstwahrscheinlich gestresst sind, wenn Sie Ihren verletzten Hund sehen, und es wird Ihnen schwerfallen, einen kühlen Kopf zu bewahren, damit Sie in Ruhe lesen können, wie ein Verband angelegt wird. Daher ist es ratsam, alle grundlegenden Pflegemaßnahmen an einem gesunden Hund in einer stressfreien Umgebung zu üben. Dazu gehören das Messen von Fieber und Puls, das Anlegen von Verbänden und die Beurteilung der Schleimhautfarbe.
Besuchen Sie einen Erste-Hilfe-Kurs
Viele Tierärzte, Rettungsorganisationen oder Tierheime bieten Erste-Hilfe-Kurse für Hunde an. Hier lehren sie, welche Gefahren im Alltag lauern und die wichtigsten Schritte der ersten Aufmerksamkeit werden unter professioneller Anleitung geübt. Der Preis von etwa vier Stunden liegt zwischen 30 und 50 Euro pro Person.
Was sollte das Erste-Hilfe-Set für Hunde enthalten?
Das ganze Wissen ist nutzlos, wenn Sie nicht über die notwendige Ausrüstung verfügen. Wichtig ist ein gut sortiertes Notfallset für Hunde zu Hause und ein weiteres mit dem Nötigsten für unterwegs. Folgende Materialien sollten Sie immer zur Hand haben:
Erste-Hilfe-Kasten für zu Hause
Bandagen:
Chiffon (6 und 10 cm)
elastisch (6 und 10 cm)
Klebstoff
Baumwollgaze
sterilisierte Pads
Schere:
für Bandagen
kleine mit runder Spitze (z. B. zum Trimmen von Fell auf Wunden).
Medikamente:
Desinfektionsspray oder -creme
Salbe gegen Insektenstiche
physiologisches Serum (in einzelnen Ampullen)
Kohletabletten
Vaseline (zum Beispiel zum Einfetten des Thermometers oder zum Auftragen auf die Pads)
haftende elastische Bandagen
Pinzette
Zeckenzange
heiße oder kalte Gelpackungen
Fieberthermometer
Taschenlampe (nicht zu hell)
Isothermische Decke
Wegwerf Handschuhe
Einwegspritzen
Einweg-Rasierklingen
Holzspatel
Notfallset für Ausgänge
Binden (Mullbinden, elastische Binden, Watte- und sterile Binden)
Schere
Desinfektionsspray
Pinzette
Natürlich kann es vorkommen, dass Sie das Erste-Hilfe-Set nicht mitnehmen, zum Beispiel wenn Sie mit Ihrem Hund spazieren gehen. In diesen Fällen eignen sich auch Alltagsgegenstände zur Erstversorgung. So dient zum Beispiel ein T-Shirt zum Trocknen oder Binden, Leitungswasser zum Spülen der Wunde (vom nächsten Nachbarn) oder eine Zeitschrift kann als Beinschiene dienen. Je besser Sie wissen, was zu tun ist, desto kreativer werden Ihre Ideen, wie Sie diese Objekte verwenden können.
Die 10 häufigsten Notfälle bei Hunden und ihre Erste Hilfe
Wunden aller Art (z. B. Pfotenballen, Pfoten oder Bisse)
Kleinere Hautläsionen, die die meisten Hundebesitzer schon einmal erlebt haben, heilen in der Regel von selbst ab. Aber wenn die Wunde sehr schmutzig, sehr tief oder stark blutend ist, muss schnell reagiert werden. Die Blutung muss gestoppt und die Wunde vor Infektionen geschützt werden.
Stoppen Sie die Blutung: Bei stark blutenden Wunden gilt es zunächst zu verhindern, dass noch mehr Blut austritt. In schweren Fällen können Sie versuchen, die Blutung zu stoppen, indem Sie mit dem Finger auf die Arterie drücken. Drücken Sie ein sauberes Tuch (im Notfall können Sie auch ein T-Shirt verwenden) über die Wunde und halten Sie die verletzten Gliedmaßen möglichst hoch. Ein Kompressionsverband mit nicht absorbierenden Pads hilft, die Blutung zu kontrollieren, bis der Tierarzt den Hund versorgen kann.
Reinigen Sie die Wunde: Wenn die Wunde sehr schmutzig ist, müssen Sie Schmutz und Fremdkörper sorgfältig entfernen. Dazu können Sie die Wunde mit Leitungswasser (warm) waschen und mit einem Tuch (oder einem T-Shirt) trocknen. Wenn Sie ein Desinfektionsmittel zur Hand haben, verwenden Sie es, um die Schnittwunde zu behandeln, und trocknen Sie sie dann vorsichtig ab.
Anlegen eines Verbandes: Das Anlegen eines Verbandes stoppt die Blutung, schützt die Wunde und immobilisiert die verletzte Extremität. Legen Sie dazu eine sterile Kompresse auf die Wunde. Bei Schäden an den Ballen oder Pfoten, beispielsweise durch Glas, ist es notwendig, die Zehenzwischenräume mit Watte auszupolstern. Wickeln Sie je nach Größe des Gliedes einen geeigneten Verband um die Wunde und fixieren Sie diese mit einem elastischen Pflaster oder einem Pflaster. Wenn Sie eine selbstklebende Fixierbinde haben, können Sie diese auch zur Fixierung der inneren Bandage verwenden. Wichtig ist, Druck auszuüben, ohne die Blutzirkulation des Hundes zu unterbrechen. Ihr Finger sollte noch am Ende der Bandage passen!
Generell sollten alle Verletzungen auch tierärztlich untersucht werden. Es gibt Unfälle, die von außen kaum wahrnehmbar sind, aber innere Verletzungen hinterlassen und dringend behandelt werden müssen.
gebrochene Knochen
Wenn Ihr pelziger Freund einen Unfall hatte, überfahren oder gestürzt ist und dann auf seltsame Weise läuft, kann ein Knochen gebrochen sein. Dieser Fall sollte so schnell wie möglich von einem Tierarzt behandelt werden. Andernfalls kann eine falsche Bewegung oder eine Überlastung Komplikationen im Genesungsprozess verursachen. Wenn Sie also den Verdacht haben, dass ein Knochen gebrochen ist, sollten Sie Ihren Hund ruhig halten.
Ruhigstellung der Fraktur: Um die betroffene Extremität zu stabilisieren, können Sie ihr bis zum Tierarzt eine provisorische Schiene anlegen. Dazu sollten Sie den Bereich um die Einrissstelle auspolstern und mit einem Verband umwickeln. Zur Ruhigstellung können Sie einen Holzstab oder ein starres Magazin verwenden und mit einem weiteren Verband um das verletzte Glied befestigen.
Zusammengesetzter Knochenbruch: Offene Frakturen, bei denen der Knochen durch die Haut gebrochen ist, können nicht geschient werden. In diesen Fällen müssen Sie die Wunde, durch die der Knochen ausgetreten ist, sorgfältig behandeln und gegebenenfalls die Blutung stoppen. Halten Sie den Hund ruhig und versuchen Sie, ihn so schnell wie möglich zum Tierarzt zu bringen.
Insektenstiche (z. B. von Wespen)
Bei Erkundungen im Garten oder auf den Feldern kann es passieren, dass eine Wespe Ihren Hund sticht. Obwohl Sie es nicht gesehen haben, sobald Ihr Hund heult oder herumzappelt, merken Sie, dass etwas passiert sein muss. Untersuchen Sie Ihren Pelz auf mögliche Insektenstiche, insbesondere die Beine, die Nase und die Extremitäten. Ein Wespenstich ist normalerweise geschwollen und rot. Um Ihren Hund zu entlasten, sollten Sie die Stelle beispielsweise mit einem kalten und nassen Tuch, einem Gegenstand aus dem Gefrierschrank, mit Wasser aus dem Gartenschlauch oder mit einem Erkältungsgel aus der Apotheke kühlen. Nach etwa zehn Minuten lassen Schwellung und Schmerzen nach.
Wann sollten Sie zum Tierarzt gehen? Im Allgemeinen verschwinden Rötungen, Schwellungen und Schmerzen nach einem Insektenstich schnell. Wenn Sie jedoch deutliche Veränderungen bei Ihrem Hund bemerken, wie Pusteln am Körper, geschwollene Augenlider und Lippen, übermäßigen Speichelfluss, verminderte Energie oder erschwerte Atmung, sollten Sie ihn sofort zum Tierarzt bringen. Es ist dringend, denn eine allergische Reaktion auf Wespengift kann fatale Folgen haben.
Zeckenstiche
Hunde sind eine beliebte Beute für Zecken, daher sind Bisse nach einem Spaziergang in der Natur durchaus üblich. Je früher Sie die Zecke finden und loswerden, desto weniger problematisch wird die Invasion sein. Wenn der Biss nicht entdeckt wird oder der Hund die Zecke beim Saugen beißt oder kratzt, können Entzündungen entstehen. Das Gefährlichste ist, dass Zecken sehr schwere Krankheiten wie Borreliose oder Hundebabesiose übertragen können.
Vorbeugende Maßnahmen: Wenn Sie in einem Risikogebiet leben, wird eine Impfung gegen canine Borreliose und Babesiose empfohlen. Fragen Sie Ihren Tierarzt um Rat und wägen Sie Nutzen und Nebenwirkungen von Impfungen ab. Auch mit speziellen Sprays oder Lösungen sowie Zeckenhalsbändern können Sie das Bissrisiko verringern.
Den Hund auf Zecken untersuchen: Nach einem Spaziergang in der Natur, insbesondere durch den Wald oder eine Wiese, ist es wichtig, den Hund gut zu untersuchen. Wenn Sie den Tag draußen verbringen, ist es praktisch, wenn Sie Ihren Hund stündlich genau beobachten. Zecken stechen nicht sofort, sondern bewegen sich langsam zu einer geeigneten Stelle. Während dieser Zeit sind sie noch gut auf der Felloberfläche zu finden und können mit einem Tuch entfernt werden. Bereits festsitzende Zecken befinden sich meist am Kopf, an den Ohren, am Hals, zwischen den Fingern, am Bauch oder an der Innenseite der Oberschenkel.
Zecke entfernen: Wenn Sie bei Ihrem Hund eine Zecke entdeckt haben, sollten Sie diese so schnell wie möglich entfernen. Versuchen Sie jedoch niemals, es mit den Händen herauszuziehen! Die Zecke muss vollständig von der Haut entfernt werden. Dazu eignet sich am besten eine Pinzette oder ein Zeckenlöser. Fassen Sie die Zecke mit dem verwendeten Medium möglichst hautnah, ohne sie zu drehen oder zu quetschen, und entfernen Sie sie vollständig.
Erkennen Sie die Symptome einer Infektion: Wenn sich um den Zeckenbiss eine ringförmige Rötung gebildet hat, kann das ein Hinweis auf eine Infektion beispielsweise mit den Borreliose-Erregern sein. Fieber, Lethargie, Nahrungsverweigerung oder geschwollene Lymphknoten können Symptome einer Borreliose sein und manchmal Wochen oder Monate nach dem eigentlichen Biss auftreten. Wenden Sie sich sofort an Ihren Tierarzt, wenn Sie eines dieser Anzeichen bemerken.
Sonnenstich / Hitzschlag
Die Temperatur in einem Auto unter der sengenden Sonne steigt schnell auf etwa 60-70 Grad. Wenn Sie beispielsweise den Hund für einen Moment im Auto lassen, während Sie zum Supermarkt gehen, kann das schlimme Folgen haben. Schon wenige Minuten in einem heißen Auto können für den Vierbeiner tödlich sein. Lassen Sie Ihren Hund daher niemals alleine im Auto! Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie im Schatten parken oder die Fenster offen lassen.
Unterschied zwischen einem Hitzschlag und einem Sonnenstich: Während sich bei einem Hitzschlag der gesamte Körper des Hundes durch eine zu hohe Umgebungstemperatur aufheizt, entsteht ein Sonnenstich durch direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf des Behaarten. Eine Überhitzung im Kopf-Hals-Bereich kann Durchblutungsstörungen im Gehirn (Ödeme und Flüssigkeitsansammlungen) bis hin zu tödlichen Schlaganfällen verursachen. Bei einem Sonnenstich mag die Temperatur angenehm sein, aber die Sonne trifft direkt auf den Kopf des Vierbeiners. Dazu müssen Sie nicht einmal draußen sein. Auch eine Autofahrt mit eingeschalteter Klimaanlage, wenn der Hund längere Zeit auf dem Rücksitz liegt und der Sonne ausgesetzt ist, kann zu einem gefährlichen Hitzschlag führen.
Symptome einer Überhitzung: Anders als Menschen schwitzen Hunde nicht. Zur Abkühlung keuchen sie. Lautes Keuchen, schnelles, flaches Atmen oder ein unkoordinierter Gang sind alarmierende Anzeichen für einen möglichen Hitzschlag oder Hitzschlag. Wenn Sie einen erhöhten Puls, Gleichgewichtsprobleme oder Krampfanfälle bemerken, ist es wichtig, schnell zu reagieren. Lassen Sie sich nicht von der Körpertemperatur Ihres Fellnasen beeinflussen. Bei einem Sonnenstich ist die Temperatur normalerweise normal, während das Gehirn ziemlich überhitzt ist.
Erste-Hilfe-Maßnahmen: Sowohl Sonnenstich als auch Hitzschlag können den qualvollen Tod des Vierbeiners verursachen. Wenn Sie einen kleinen Verdacht haben, sollten Sie zum Tierarzt gehen, um Ihren Welpen zu untersuchen. Kontaktieren Sie ihn so schnell wie möglich und befolgen Sie die folgenden Erste-Hilfe-Maßnahmen:
Bringen Sie Ihren Hund an einen kühlen Ort, im Schatten und wo es Luft gibt (falls nötig, fächeln Sie ihm zu)
Biete ihm Wasser zu trinken an
Kühlen Sie seine Pfoten und sein Fell mit nassen Tüchern und wechseln Sie diese regelmäßig. Es ist wichtig, dass Sie den kalten Teil nicht in die Nähe des Herzens bringen und keinen Eimer mit kaltem Wasser darauf gießen, da dies einen tödlichen Schock verursachen kann.
Anfälle
Wenn der Hund plötzlich Anfälle hat, kann das ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung sein. Wenn Ihr Hund einen epileptischen Anfall erleidet, sollten Sie sofort zum Tierarzt gehen, um die Ursache dafür herauszufinden. Leider kann man da wenig machen. Sie müssen warten, bis die Anfälle vorüber sind (normalerweise geschieht dies nach ein paar Minuten) und Ihren Vierbeiner zum Tierarzt bringen. Was Sie tun können, ist dafür zu sorgen, dass sich Ihr Hund an einem sicheren Ort befindet, damit er sich nicht an Tischen, Schränken oder harten und scharfen Kanten stößt und verletzt. Dies muss jedoch mit großer Vorsicht erfolgen: Ein Hund mit Krampfanfällen reagiert normalerweise anders und kann Sie beißen.
Vergiftung oder Einnahme eines Objekts
Die Einnahme eines scharfen Gegenstands oder sogar Giftes ist ein Albtraum für Menschen mit Kindern und Hunden. Vor allem zu Hause, aber auch im Freien lauern viele Vergiftungsgefahren. Das können Medikamente, Reinigungsmittel, Zigaretten, Pflanzen oder für den Hund giftige Lebensmittel wie Schokolade, Weintrauben, Rosinen, Knoblauch und Zwiebeln sein. Deshalb sollten Sie gefährliche Gegenstände und Medikamente an einem sicheren Ort aufbewahren, der für den Hund unerreichbar ist. Lassen Sie keine Pillen oder scharfen Gegenstände herumliegen. Wenn Ihr Hund trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einen Fremdkörper oder etwas Giftiges verschluckt, sollten Sie sofort Ihren Tierarzt benachrichtigen. Je früher Sie reagieren, desto größer ist die Chance, dass sich Ihr Hund von der Vergiftung oder einem möglichen Schaden durch einen scharfen Gegenstand erholt.
Vergiftungssymptome: Ihr Hund hat möglicherweise etwas Gefährliches verschluckt, als Sie nicht zugesehen haben. In diesem Fall können Sie eine mögliche Vergiftung an folgenden Symptomen erkennen: Erbrechen, Durchfall, starker Speichelfluss, Apathie, Unruhe, Atembeschwerden oder Krampfanfälle.
Erste-Hilfe-Fehler: Anders als bei der Erstversorgung von Wunden oder Knochenbrüchen legen Sie Ihrem Hund bei Verdacht auf Vergiftung keinen Maulkorb an, da Erstickungsgefahr besteht, wenn er erbrechen muss. Auch sollten Sie Ihr Fell nicht zum Erbrechen bringen. Das kann nur der Tierarzt. Gleiches gilt für das Entfernen eines Fremdkörpers, den Ihr Hund möglicherweise verschluckt hat.
Erste Hilfe: Falls Ihr Fellnasen das Bewusstsein verliert, müssen Sie es stabil auf die Seite legen und vorsichtig die Zunge aus dem offenen Maul ziehen. Dadurch kann das Erbrochene ausgestoßen werden. Bringen Sie ihn sofort zum Tierarzt oder rufen Sie die Tierambulanz! Bei Vergiftungen können Sie als erste Maßnahme auch Kohletabletten geben. Aktivkohle, die Sie in Ihrer Hundeapotheke griffbereit haben sollten, hält das Gift zurück und verhindert, dass es ins Blut gelangt. Es kann auch eine gute Idee sein, eine Probe des aufgenommenen oder erbrochenen Giftes zum Tierarzt zu bringen.
Nasenbluten
Auch Hunde bekommen Nasenbluten und die Ursache ist, genau wie beim Menschen, meist harmlos. Wenn die Blutungen jedoch häufig oder sehr stark sind, kann dies ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung sein. In diesem Fall sollten Sie sich an einen Tierarzt wenden, um die Ursache für die Blutung zu finden und gegebenenfalls zu behandeln.
Notfallmaßnahmen: Falls Ihr Hund sehr unruhig ist, beruhigen Sie ihn und vermeiden Sie jede Aufregung. Dadurch steigt der Blutdruck Ihres Hundes und die Blutung verstärkt sich. Waschen Sie die Nase Ihres Fellnasen mit sauberem Wasser und trocknen Sie sie mit einem Tuch ab. Wenn die Blutung auf eine äußere Wunde zurückzuführen ist, versuchen Sie, sie zu behandeln, um sie zu stoppen. Drücken Sie dazu ein Tuch oder eine Kompresse auf die Wunde und kühlen Sie die Nase (mit einem feuchten Tuch, Eis oder Kältegel).
Magenverdrehung
Kaum ein anderer Notfall ist so heimtückisch wie der gefürchtete verdrehte Magen. Ein völlig gesunder Hund kann nach dem Fressen herumtoben und plötzlich Anzeichen einer Magendrehung haben. Am stärksten gefährdet sind Rassen mit einem sehr breiten Brustkorb. Darunter sind die Deutsche Dogge, der Deutsche Schäferhund, der Boxer, der Chow-Chow, der Dobermann oder die Molosser. Ältere Hunde leiden auch häufiger unter einer Magendrehung.
Symptome eines verdrehten Magens:
der Bauch ist geschwollen
Unruhe (der Hund läuft herum, wechselt zwischen Liegen, Stehen und Gehen und weiß nicht, was er mit sich anfangen soll)
der Rücken ist gewölbt
übermäßiger Speichelfluss
Der Hund versucht zu erbrechen, kann es aber nicht
Apathie
Herz-Kreislauf-Versagen
Sofort zum Tierarzt: Wenn Sie bei Ihrem Hund eines der genannten Symptome beobachten, sollten Sie sofort zum Tierarzt gehen. Je früher Ihr Vierbeiner behandelt wird, desto besser sind die Überlebenschancen. Leider gibt es bei einer Magentorsion keine Erste Hilfe.
Vorbeugung: Folgende Regeln können das Risiko einer gefährlichen Magendrehung verringern: 1. Kontrollieren Sie die Portionsgröße Ihres Hundes und geben Sie ihm auf keinen Fall mehr. Wenn Ihr Fellnasen viel Futter braucht, ist es praktisch, wenn Sie die Tagesration auf zwei oder drei kleine Mahlzeiten aufteilen. 2. Lassen Sie Ihren Hund nach dem Fressen ruhen und vermeiden Sie eine Stunde lang übermäßige Bewegung.
Herz- oder Atemstillstand
Glücklicherweise sind Herz- oder Atemstillstände selten, aber wenn sie auftreten, ist das Leben des Hundes in ernsthafter Gefahr. Umso wichtiger ist es, auf diesen Notfall vorbereitet zu sein, um schnell erste Hilfe beim Hund leisten zu können.
Ursachen: Die Ursachen für Atembeschwerden und Kreislaufstillstände sind vielfältig. Beispielsweise können eine allergische Reaktion auf einen Insektenstich, eine Vergiftung durch Brandgase oder auch Unfälle mit Hirn-, Schädel- oder Brustkorbverletzungen einen Atemstillstand verursachen. Ein Herzstillstand kann durch einen Stromunfall, eine Magentorsion oder einen Schock mit akutem Sauerstoffmangel verursacht werden.
Kontrollieren Sie vorher die Normwerte beim gesunden Hund: Wenn Ihr Hund plötzlich Anzeichen eines Herz- oder Atemstillstands zeigt, sollten Sie als erstes Atmung, Herz und Puls kontrollieren. Um beurteilen zu können, ob Kreislauf oder Atmung verändert sind, ist es wichtig, dass Sie die Normwerte Ihres Fellnasen kennen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, beim gesunden Vierbeiner Puls, Atmung und den Zustand der Schleimhäute zu kontrollieren und aufzuschreiben, um im Notfall einen Vergleichswert zu haben und zu wissen, was normal ist und was nicht.
Puls: Der normale Puls Ihres Hundes sollte kräftig und deutlich fühlbar sein (Innenschenkel). Die durchschnittliche Pulsfrequenz liegt zwischen 80 und 120 Schlägen pro Minute. Je nach Alter, Rasse oder Aktivitätsgrad kann die Pulsfrequenz stark schwanken. Deshalb sollten Sie den Puls sowohl im Ruhezustand als auch nach Belastung kontrollieren. Notieren Sie sich diese Werte für Notfälle.
Atmung: Ähnlich wie der Puls variiert die Atemfrequenz bei Hunden ziemlich stark. Je nach Größe des Hundes gelten 10-40 Atemzüge pro Minute als normal. Beobachten Sie zur Beurteilung den Brustkorb, den Rippenbogen und die Bauchdecke Ihres vierbeinigen Freundes und achten Sie auf Geräusche beim Atmen oder Husten. Hecheln gehört übrigens nicht zum Atmen, zählt also nicht zur Atemfrequenz.
Schleimhaut: Ein deutliches Zeichen für Atemwegs- oder Kreislaufbeschwerden ist eine Farbveränderung der Schleimhaut. Um beurteilen zu können, ob eine Veränderung stattgefunden hat, müssen Sie wissen, wann die Schleimhaut Ihres Fells in Ordnung ist. Im Allgemeinen ist es in den nicht pigmentierten Bereichen (Zahnfleisch) blassrosa, feucht, glatt und glänzend. Ein bläulicher oder lila Farbton weist auf Sauerstoffmangel, Durchblutungsstörungen oder Herzerkrankungen hin. Bei Blutverlust oder Schock sind sie blass, weiß. Die Schleimhaut ist bei Infektionskrankheiten, Hitzschlag oder anderen Beschwerden rot bis dunkelrot.
Symptome akuter Atem- oder Kreislaufstörungen:
starke Brust- und Bauchbewegungen
komische geräusche beim atmen
forcierte Atemzüge mit offenem Mund
veränderte Atem- und Pulsfrequenz (Standardabweichung)
Veränderungen in der Farbe der Schleimhaut
Bewusstlosigkeit (keine Ohr-, Augen- oder Schwanzreaktionen, keine Reflexe in den Pupillen oder Augenlidern)
Mangel an Puls
Erste Hilfe bei Hunden mit Atemnot oder Atemstillstand: Wenn Sie sehr schwache oder nicht vorhandene Atembewegungen beobachten oder spüren, sollten Sie sofort den Tierarzt kontaktieren. Je früher Sie sich medizinische Hilfe holen, desto besser sind Ihre Überlebenschancen.
Legen Sie Ihren Hund auf die rechte Seite und neigen Sie seinen Kopf leicht nach hinten, sodass Nase und Rücken eine Linie bilden. Strecken Sie ihm vorsichtig die Zunge heraus und überprüfen Sie seinen Mund und Rachen auf freie Atemwege (entfernen Sie jegliches Erbrochenes). Oft reicht schon das Herausstrecken der Zunge und ein kurzer, fester Druck auf die Brust, um eine Atemreaktion hervorzurufen.
Geschieht dies nicht und atmet Ihr Fell trotz freier Atemwege nicht selbstständig, müssen Sie ihm eine Atemunterstützung geben. Stecken Sie die Zunge in den Mund, schließen Sie die Schnauze und stecken Sie, wenn möglich, ein Tuch in die Nase. Blasen Sie fünf bis zehn Mal in ihre Nase (der Brustkorb sollte sich dabei heben) und warten Sie, bis sie wieder spontan atmet. Wenn dies nicht geschieht, wiederholen Sie den Vorgang und erhöhen Sie Ihre Atmung auf 20 Atemzüge pro Minute. Unterbrechen Sie die Intervallatmung erst, wenn Ihr Hund wieder atmet, der Tierarzt damit fertig wird oder er nach zehn Minuten immer noch nicht selbstständig atmet.
Erste Hilfe für Hunde mit Herzstillstand: Wenn Ihr Hund nicht atmet und sein Herz nicht schlägt, muss er wiederbelebt werden. Eine Wiederbelebung besteht, wie beim Menschen, aus dem Wechsel zwischen assistierter Atmung und Herzdruckmassage.
Legen Sie Ihren Hund auf seine rechte Seite, strecken Sie sein linkes Vorderbein nach vorne und drücken Sie seine Hand zehnmal flach auf seinen Brustkorb, direkt hinter seinem linken Ellbogen. Die Stärke des Drucks muss der Größe und Statur des Tieres angepasst sein. Atme zweimal in die Nase deines Fellnasen und warte, bis er wieder atmet und sein Herz wieder schlägt. Wenn nicht, fahren Sie mit dem Atem fort, diesmal mit fünfzehn Herzmassagen und zwei Atemzügen.
Beenden Sie die CPR, wenn Sie einen Puls finden oder der Tierarzt sich darum kümmert. Wenn nach einer Viertelstunde der Tierarzt nicht eingetroffen ist und die Wiederbelebung den Puls oder die Atmung nicht aktiviert hat, können Sie leider nichts mehr tun, um den Tod des Hundes zu verhindern.
Erste Hilfe für Hunde rettet Leben
Gerade bei akuter Gefahr durch Atem- oder Herzstillstand kann Erste Hilfe entscheidend sein und das Leben Ihres Hundes retten. Sie haben aber auch großen Einfluss auf die Genesung des Hundes nach kleinen Verletzungen, Knochenbrüchen, Zeckenstichen oder Hitzschlag. Natürlich gibt es Unfälle, bei denen Erste Hilfe vergeblich ist und der Tierarzt nur den Tod des Tieres feststellen kann. Machen Sie sich in diesen unglücklichen Fällen keine Vorwürfe.
Erste Hilfe bei Hunden zu kennen und zu praktizieren hilft Ihnen nicht nur dabei, Ihren Vierbeiner bestmöglich zu versorgen, sondern gibt Ihnen in tödlichen Fällen das Gefühl, alles getan zu haben, was Sie konnten. Der Besuch eines Hunde-Erste-Hilfe-Kurses und die Umsetzung der hier beschriebenen Maßnahmen an Ihrem gesunden Hund (z. B. Verband anlegen, Fieber messen oder stabile Seitenlage) wird allen Hundebesitzern empfohlen.
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