Nicht nur Kaninchen, die im Ausland gehalten werden, müssen geimpft werden.
Wer einen Hund oder eine Katze hat, dem ist klar: Ich muss meinen Fellnasen impfen. Aber ist das bei Kaninchen auch so? Gegen welche Krankheiten sollen sie geimpft werden? Lesen Sie weiter, um das Wichtigste über Kaninchenimpfungen zu erfahren.
Warum muss ich mein Kaninchen impfen?
Impfstoffe sind für alle gesunden Kaninchen geeignet. Dazu gehören auch solche, die ganzjährig im Haus gehalten werden. Denn die Krankheiten, vor denen Impfungen schützen, sind hoch ansteckend und oft tödlich.
Außerdem infizieren sich Kaninchen nicht nur gegenseitig, da es viel mehr Überträger (Vektoren) gibt. Fliegen auf dem Boden oder auch Kleidung bergen potenziell Ansteckungsgefahr. Auch durch frische Lebensmittel, die Sie selbst abholen, können Sie Krankheitserreger übertragen.
Was sind die Core- und Non-Core-Impfstoffe?
Kernimpfungen sind solche, die alle Kaninchen regelmäßig erhalten sollten. Sie schützen vor Krankheitserregern, die sowohl Kaninchenpaare als auch große Gruppen befallen können. Zudem stellen die zu impfenden Erreger oft eine tödliche Gefahr für Tiere dar. Daher sind diese Impfungen sozusagen Pflicht für alle Kaninchen.
Non-Core-Kaninchen-Impfstoffe
Neben Core-Impfstoffen gibt es auch Non-Core-Impfstoffe, die nur Tieren mit hohem Risiko verabreicht werden. Dies sind normalerweise Kaninchen, die Teil großer Gruppen sind. Beispielsweise kann die Grippe bei Kaninchen viele Probleme verursachen. In diesem Fall müssten alle Kaninchen dieser speziellen Gruppe geimpft werden.
Dasselbe gilt für Clostridieninfektionen, Bakterien, die in Brütereien manchmal Probleme verursachen. In diesem Fall impft der Tierarzt auch alle Kaninchen in der Gruppe.
Impfpflicht: Wogegen sollte ein Kaninchen geimpft werden?
Es gibt zwei wichtige Krankheiten, gegen die alle Kaninchen geimpft werden sollten:
Myxomatose
Myxomatose ist eine durch das Myxoma-Virus verursachte Krankheit, die sowohl Wild- als auch Hauskaninchen befällt. Tiere werden durch direkten oder indirekten Kontakt durch Mücken und andere Insekten infiziert. Bei Hauskaninchen ist auch eine Übertragung durch infizierte Gräser sehr gut möglich.
Ein typisches Krankheitszeichen sind knotige Schwellungen an der Unterhaut. Diese betreffen vor allem den Kopf- und Intimbereich. Kaninchen leiden auch unter Fieber und eitrigem Nasen- und Augenausfluss.
Die meisten Kaninchen sterben innerhalb von etwa zwei Wochen, weil sie aufgrund der Schwellungen nicht genug Nahrung aufnehmen können. Plötzliche Todesfälle treten auch auf, ohne dass die betroffenen Kaninchen zuvor Symptome zeigten.
Hämorrhagische Kaninchenkrankheit (RHD)
Die hämorrhagische Kaninchenkrankheit stellt eine stille Bedrohung dar. Die meisten Kaninchen sterben plötzlich oder innerhalb weniger Stunden, ohne wirkliche Symptome zu zeigen. Treten Symptome auf, sind dies vor allem Blutungen, Fieber und Atemnot.
Die Krankheit wird durch das Virus der hämorrhagischen Kaninchenkrankheit (RHD-Virus), ein Mitglied der Familie der Caliciviren, verursacht. Bis 2010 befiel das Virus hauptsächlich erwachsene Kaninchen.
2010 wurde jedoch in Frankreich eine andere Variante des Virus entdeckt, die andere Länder, darunter Spanien, erreichte: RHD-2. Diese Variante ist auch für sehr junge Kaninchen und Hasen sehr gefährlich.
Wie bei Myxomatose werden Kaninchen durch direkten Kontakt mit infizierten Kongeneren oder indirekt durch Insekten oder unbelebte Gegenstände (Futternapf, Käfigzubehör…) infiziert.
Wann und wie oft sollte ich mein Kaninchen impfen?
Die erste Impfung sollte möglichst zwischen der vierten und sechsten Lebenswoche erfolgen. Um eine vollständige Grundimmunisierung gegen Myxomatose zu erreichen, sollte die Impfung nach drei bis vier Wochen wiederholt werden. Je nach Substanz sollte die Impfung halbjährlich oder jährlich wiederholt werden.
Bei der Impfung werden abgeschwächte, lebende oder inaktivierte Viren in das Kaninchen eingebracht. Der Körper des Kaninchens bildet dann Antikörper, um sich im Falle einer Ansteckung besser gegen eine Infektion zu wehren.
Es gibt kombinierte Impfstoffe gegen beide Krankheiten und einzelne Impfstoffe für jede. Sprechen Sie vorher mit Ihrem Tierarzt, damit er Ihnen sagen kann, welche Variante für Ihr Kaninchen am besten geeignet ist.
Wenn das Kaninchen gesund ist, kann es geimpft werden.
Derzeit empfohlene Kaninchenimpfstoffe
Impfung | Myxomatose | RHD 1 und 2 | Grundimmunisierung | Aktualisieren |
Filavac VHDK C+V | x | ca. mit 10 wochen | jedes Jahr | |
Nobivac Myxo-RHD Plus | x | x | ca. bei 5 wochen | jedes Jahr |
Rika-Vacc Myxo sc | x | ca. bei 4 wochen | alle 6 Monate |
Welche Nebenwirkungen können Impfungen haben?
Das Wichtigste, was Sie vor der Impfung eines Kaninchens beachten sollten, ist, dass es gesund sein muss. Aus diesem Grund wird der Tierarzt ihn zunächst gründlich untersuchen. Nur mit einem starken Immunsystem können Antikörper gebildet werden und ernsthafte Nebenwirkungen sind sehr unwahrscheinlich.
Ihr Tierarzt kann einen Stuhltest anordnen, um nach Parasiten zu suchen. Wenn das Kaninchen mit Parasiten befallen ist, werden die gebildeten Antikörper nicht ausreichen.
Leichte Nebenwirkungen sind mehr oder weniger häufig, zum Beispiel:
Die Schwellung um die Punktionsstelle verschwindet in der Regel nach maximal drei Wochen. Das Fieber und die Müdigkeit sollten nach zwei bis drei Tagen abklingen. Ist dies nicht der Fall, bringen Sie das Kaninchen erneut zum Tierarzt.
Wie viel kosten Impfstoffe?
Die Kosten einer Impfung ergeben sich aus der Kombination der Leistungen des Tierarztes und den Kosten der Impfung.
Denken Sie daran, dass die Kosten für Kaninchenimpfungen immer viel niedriger sein werden als die einer Behandlung im Falle einer Infektion und dass sie im Vergleich zum möglichen Tod Ihres Vierbeiners eine unbedeutende Ausgabe darstellen.
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